„Ich sprüh’s auf jede Wand. Neue Männer braucht das Land“, sang Ina Deter vor einem Vierteljahrhundert. Siebenundzwanzig Jahre später findet man sie immer häufiger, die neuen Männer und Väter. Doch so richtig zahlreich sind sie noch immer nicht.
Als die Frauenzeitschrift „Brigitte“ vor kurzem ein Dossier zum Thema „Allein erziehend“ veröffentlichte, ging es darin fast nur um das Los der Mütter, die ohne Partner ihre Kinder großziehen. In den letzten Jahren ist die Zahl der Ehepaare mit Kindern zurückgegangen (2006 um 16%), die Zahl der kinderlosen Ehen und die Zahl der Alleinerziehenden haben dagegen zugenommen. Fast jedes fünfte Kind lebt inzwischen in einer Einelternfamilie, die meisten von ihnen bei ihren Müttern. Das heißt, die meiste Erziehungsarbeit wird auch im 21. Jahrhundert von Müttern geleistet. Trotz des gesellschaftlichen Wandels und der veränderten Lebensformen haben wir immer noch das Modell der 50er Jahre vor Augen: Mutti kümmert sich.