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Caroll Vanwelden “Sings Shakespeare Sonnets 3“

Die Trilogie ist nun komplett: Drei Jahre nach dem zweiten Album mit Sonetten von Shakespeare hat die belgische Sängerin Caroll Vanwelden nun 16 weitere Gedichte des Barden von Stratford upon Avon musikalisch vertont. Mit über 150 solcher „Klinggedichte“, wie sie im Barock genannt wurden, hat Shakespeare eine mehr als ausreichende Materialvorlage geliefert, von denen die Sängerin nun insgesamt 48 vertont hat. Anders als viele Musiker*innen, die Shakespeare im barocken Stil vertonen, lässt Carol Vanwelden Shakespeare jazzig klingen.
Für ihr erstes Shakespeare Album hat die belgische Musikerin ausschließlich sogenannte Prokreations-Sonette gewählt, die thematisch von der Unbeständigkeit aller Dinge und der Vergänglichkeit des Lebens handeln. Für das zweite Album wählte sie Gedichte, die die vielen Facetten der Liebe thematisierten. Nun auf dem dritten Album wählt die Sängerin Gedichte über das Leben, das Sterben und die Zeit dazwischen, die in der Regel nicht besonders rosig ist. Während in Liebesliedern meist die Schönheit der Geliebten besungen wird, wählt Vanwelden zum Auftakt ein Sonnet (130), in dem es um die totale Durchschnittlichkeit der Geliebten geht, die weder rote Lippen hat, noch wie Parfüm duftet und deren Stimme nicht wie eine schöne Melodie klingt. Damit setzt sie den Tenor für das Album. Es geht um die „conditio humana“, um Altern, Verfall und Mortalität: „Like as the waves make towards the pebbled shore / So do our minutes hasten to their end“. Und gerade deswegen auch um starke Gefühle, um Sexualität und Fortpflanzung, ohne die das menschliche Schicksal nicht zu ertragen wäre.

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Caroll Vanwelden „Sings Shakespeare Sonnets 3“

Die Trilogie ist nun komplett: Drei Jahre nach dem zweiten Album mit Sonetten von Shakespeare hat die belgische Sängerin Caroll Vanwelden 16 weitere Gedichte des Barden von Stratford upon Avon musikalisch vertont. Mit über 150 solcher „Klinggedichte“, wie sie im Barock genannt wurden, hat Shakespeare eine mehr als ausreichende Materialvorlage geliefert, von denen die Sängerin nun insgesamt 48 musikalisch umgesetzt hat. Anders als viele Musiker*innen, die Shakespeare im barocken Stil vertonen, lässt Carol Vanwelden Shakespeare jazzig klingen.
Für ihr erstes Shakespeare Album hat die belgische Musikerin ausschließlich sogenannte Prokreations-Sonette gewählt, die thematisch von der Unbeständigkeit aller Dinge und der Vergänglichkeit des Lebens handeln. Für das zweite Album wählte sie Gedichte, die die vielen Facetten der Liebe thematisierten. Für das  dritte Album hat sich die Sängerin für Gedichte über das Leben, das Sterben und die Zeit dazwischen, die in der Regel nicht besonders rosig ist, entschieden. Mehr

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Shakespeare verjazzt

Caroll Vanwelden „Sings Shakespeare Sonnets“

Caroll Vanwelden singt Shakespeare ©Stefe Jiroflée

Neben seinen Theaterstücken hat der Barde von Stratford-upon-Avon 154 Sonette geschrieben, Liebesgedichte, die der Poet abwechselnd an einen holden Jüngling („Fair Boy“) und an eine dunkle Dame (Dark Lady) adressierte. Sechzehn davon hat die belgische Sängerin Carol Vanwelden für ihre neuste Scheibe ausgewählt. Gewidmet hat sie das Album ihren Kindern („I love you so much“), was vielleicht auch ihre Auswahl der Gedichte erklärt. In den ersten 12 Sonetten appelliert Shakespeare an das Objekt seiner Liebe, einen Nachkommen zu erzeugen, denn nur durch Kinder kann der Mensch Liebe und Schönheit weitergeben, nur durch Kinder bleiben wir unsterblich.
Shakespeares Liebeslyrik erkundet verschiedene Stimmungen: dieses mächtigste aller Gefühle löst nicht nur Entzücken, Stolz oder Freude hervor. Auch Melancholie, Scham, Abscheu und Angst gehören dazu. So schön und kraftvoll auch Vanweldens Stimme klingt, leider vermag sie mit ihrer musikalischen Interpretation der Gedichte bei mir nicht diese Bandbreite an Gefühlen hervorzurufen. weiter lesen …