Auf Madagaskar ist sie keine Unbekannte: Razia, die Frau mit der sanften Stimme, einem Doktorhut in Pharmazie und einer ernsten (musikalischen) Mission. Mit ihren melodischen Songs singt sie gegen die Zerstörung ihrer Heimatinsel an. Auf ihrem neuen Album Zebu Nation kehrt Razia zu ihren musikalischen Wurzeln zurück und lässt sich von den Melodien, Instrumenten und Musikern Madagaskars inspirieren. Gleichzeitig wagt sie mit diesem Album den internationalen Sprung. In wunderbar weichen Songs besingt Razia die Schönheit und Zerbrechlichkeit ihrer Insel. Denn die schimmernde Perle im indischen Ozean wird besonders stark durch die heraufziehende Klimakatastrophe bedroht. Einzigartige Fauna und Flora, die es nur auf Madagaskar gibt, sterben aus. So sind die Lieder durchzogen von einer schwebenden Melancholie über den Verlust des Paradieses. Mit ihrer klaren, weichen Stimme singt Razia über Armut, Menschen und Landschaften, über Brandrodungen, untergehende Pflanzenwelten und bedrohte Tierarten. Der flüssige Ethno-Pop, den Razia mit lokalen Musikern auf die CD zaubert, hat Herz und Verstand. Und weil Razia in ihrer Muttersprache singt, Authentizität und Glaubwürdigkeit. In der Musik spiegelt sich auch der kulturelle und ethnische Reichtum des Eilands. Fragile asiatische Klangwelten mischen sich mit afrikanischen Rhythmen, westliche Harmonien mit arabischen Musikmustern und ergeben einen Sound, der stets relaxed und entspannt ist. So ist diese CD mit ihrer ernsten Botschaft auch ein kleines stilistisches Wunderwerk, das unaufdringlich und selbstverständlich die unterschiedlichsten Stilrichtungen unter einen Hut bringt.
Zebu Nation ist im gutsortiertem Plattenhandel erhältlich und kostet circa 15 Euro.