„Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“, sagte Winston Churchill, dem man die Liebe zu Gaumenfreuden deutlich ansah. Etwas Gutes, dazu zählte früher Muttis Sonntagsbraten mit Kartoffeln und Gemüse. Heute frönen wir höheren lukullischen Genüssen. Braten mit? Passé. Wir goutieren Beilagen zeitgeistig nur noch zu, an oder auf etwas. Knöllchen auf Blättchen, Krüstchen an Süppchen heißt die Devise. Das beginnt beim Amuse Gueule und reicht bis zum letzten exquisiten Gang. Wer löffelt noch schlicht Pudding zum Nachtisch, wenn es als Dessert gebratene Aprikose mit Lavendelhonig auf getoastete Brioche zu Mandelsahne an einer zarten Mousse aus Ekuadorschokolade gibt? Unsere Gaumen haben einen weiten Weg zurück gelegt! Opulente Bankette mögen zwar immer noch eine Angelegenheit der oberen Zehntausend sein, doch Event-Gastronomie ist heute für alle da! Dank einem Heer von TV-Gastronomen, die das Kochen absolut trendy und aus dem Essen ein Erlebnis gemacht haben. In jedem steckt heute ein bisschen Jamie oder Tim. Auf allen Kanälen laufen Kochshows und Foodreportagen und auch im Kino werden immer wieder kulinarische Delikatessen aufgetischt. Bilder vom Brutzeln und Braten, vom Gratinieren und Glacieren beeindrucken auf der großen Leinwand. … weiter lesen LH-Mediaworld-Nov
Kategorien