„Das fliegende Klassenzimmer“, „Das doppelte Lottchen“ oder „Pünktchen und Anton“ – wer kennt sie nicht? Diese Bücher haben Generationen von jungen Lesern begeistert und zählen heute zu den deutschen Kinderbuchklassikern. So ist auch der Schriftsteller Erich Kästner in erster Linie als Kinderbuchautor in die Geschichte eingegangen. Eigentlich wollte Kästner Journalist werden und begann seine Laufbahn als Theaterkritiker bei der Neuen Leipziger Zeitung. Seine spitze Feder brachte ihn aber bald in Bedrängnis: Wegen allzu freizügigen und kritischen Texten kündigte ihm die Zeitung 1927, woraufhin Kästner nach Berlin zog. Dort erschien 1929 sein erster Kinderoman: „Emil und die Detektive“. Das Buch war so erfolgreich, ein Bestseller, wie man heutzutage sagt, dass die UFA die Geschichte um eine Berliner Kinderbande, die einen Dieb quer durch die Stadt jagt, sofort verfilmen wollte.
Rückblickend ist es ein Glück, dass Kästner sich am Anfang des Projekts quer stellte. „Das Manuskript ist ekelhaft“, urteilte er über die erste Drehbuchfassung des Romans, woraufhin die UFA gezwungen wurde, einen neuen Drehbuchautor zu suchen. Die Wahl viel auf Billy Wilder, damals jung und unbekannt. Kästner und Wilder verstanden sich blendend, der Film wurde 1931 zum absoluten Blockbuster und ebnete den Weg für alle folgenden Kästner-Bücher. „Dieses ist nicht nur ein Film für Kinder. Jeder Erwachsene, der nicht völlig die Freude am primitiven Sich Freuen verloren hat, muss diesen Film reizend und sehenswert finden“, schrieb der Filmkurier nach der Berliner-Premiere.
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