Im NSU-Prozess, der seit dem 6. Mai 2013 in München verhandelt wird, sind lediglich 5 Leute angeklagt. Beate Zschäpe steht als Hauptangeklagte vor Gericht, sowie vier „mutmaßliche“ Helfer und Unterstützer. Es geht um zehn Morde, 2 Bombenanschläge und zahlreiche Raubüberfälle –blutige, rassistische, niederträchtige Verbrechen, ausgeübt von der NSU (Nationalsozialistischer Untergrund). Und ermöglicht durch zahlreiche Menschen, die geholfen und unterstützt haben.
Warum dauert es so lange, die Urteile zu fällen? Über die vielen Ungereimtheiten, Pannen und Kontroversen, die den NSU-Prozess begleiten, ist viel berichtet worden. Dabei hat man das Gefühl, das noch sehr viel im Dunkeln liegt bzw. gewollt liegen soll.
Im März startete die Kampagne „Wir klagen an“, in der Betroffene des NSU-Terrors ihre persönlichen Forderungen und Anklagen auf Plakaten und Videos äußerten. Höhepunkt der Kampagne war nun ein inszeniertes Tribunal, das vom 17. – 21. Mai im Schauspiel Köln stattfand. Während des Tribunals klagte die Zivilgesellschaft auch die Institutionen an, die rassistische Übergriffe auf Menschen mit Migrationsbiographien scheinbar dulden und dadurch ein Klima der Straffreiheit für rechte Gewalttaten geschaffen haben.
Denn: Auf die Anklagebank gehören nicht nur Zschäpe und ihre vier Gesinnungsgenossen, sondern alle Personen, die eine lückenlose Aufklärung verhindern und die den strukturellen Rassismus in Deutschland fördern, so das Tribunal.
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Kategorie: Gesellschaft und Umwelt
Ein knallrotes Sofa, eine Stehlampe, eine Kiste voller Bücher und jede Menge Sitzkissen: Das sind die Zutaten für ein einzigartiges, mehrsprachiges und interkulturelles Vorleseprojekt in Bremen.
Im Spätsommer 2016 fuhr ein rotes Sofa zwei Wochen lang durch Bremen und machte an unterschiedlichsten Orten Station. 15 BremerInnen aus 15 Ländern lasen auf schönen Plätzen ihre Lieblingsgeschichte vor und erzählten, warum und wie sie nach Bremen eingewandert sind. Manche kamen der Liebe oder des Studiums wegen; andere kamen, um zu arbeiten, oder flohen vor Krieg und Katastrophen. Mehr lesen … auf Kultur öffnet Welten.de
Wrong Elements
Von Opfern und Tätern
Die Lord’s Resistance Army wurde 1987 von Joseph Kony in Uganda gegründet, als Widerstandsbewegung gegen den damaligen Präsidenten Yoweri Museveni. Schnell entwickelte sich die LRA-Bewegung zu einer paramilitärischen Terrorgruppe, die unzählige Gräueltaten an der Zivilbevölkerung beging und bis heute aktiv für die Errichtung eines eigenen Gottesstaates kämpft. Die Kämpfer dieser „Armee“ waren überwiegend entführte Jugendliche. Seit Gründung der LRA sind mehr als 60.000 junge Menschen – Jungen wie Mädchen -gefangen genommen worden, um für Konys Ideologie zu kämpfen. Über die Hälfte hat dabei ihr Leben gelassen. Dieser Film handelt von vier solchen ehemaligen Kindersoldaten. Geofrey, Nighty, Mike und Lapisa wurden im Alter zwischen 12 und 13 Jahren verschleppt und haben viele Jahre für Konys LRA gekämpft. Die Jugendlichen haben schreckliche Dinge erlebt, und haben selber nicht minder grausame Taten verübt. Sie haben Dörfer angezündet, sie haben gemordet und gefoltert. Anfangs zu den Taten gezwungen, waren sie später überzeugt, das Richtige zu tun. Denn der Glaube an und Bewunderung für Kony war groß. mehr …