In seinem Film verarbeitet Mattias Lang eine alpenländliche Sage aus dem 13. Jahrhundert und macht aus ihr ein wunderbares Abenteuer für junge Zuschauer. Die Sage, die im Mittelalter als Erklärung für das Alpenglühen herhielt, erzählt vom Zwergenkönig Laurin und seinem Rosengarten hoch oben in den Dolomiten. In seiner Version bettet Lang eine Emanzipationsgeschichte ein und erzählt, wie Prinz Theo sich von den hohen Erwartungen seines Vaters befreit. Weil Theo zu klein für sein Alter und die Ritterrüstung ist, muss er sich allen möglichen Leibesübungen unterziehen. Täglich quält ihn Meister Hildebrand mit unterschiedlichen Trainingsformen, die angeblich für Wachstum sorgen sollen. Unterdessen wird der junge Prinz ständig gehänselt und gedemütigt, allen voran von seinem Cousin Wittich und dessen Kumpanen. So flüchtet Theo oft in die Berge, wo er eines Tages den blühenden Rosengarten von Laurin entdeckt. Nach kurzer Zeit freunden sich Prinz und Zwerg an, und der Zwergenkönig gibt Theo Nachhilfeunterricht, nicht nur im Fechten, sondern auch darin, sein Selbstbewusstsein zu stärken. Denn wer Vertrauen in sich selbst hat, ist groß, so die Botschaft des Films. Auf dem diesjährigen Kindermedienfestival gewann der Film gleich in drei Kategorien – bester Film, bester Darsteller und beste Regie. Auch in München wurde „König Laurin“ mit dem Kinder-Medien-Preis ausgezeichnet.
Kinostart: 1. September
Regie: Matthias Lang
Mit: Volker Zack, Florian Burgkart, Patrick Mölleken, Rufus Beck, Katharina Stark, Dietmar Huhn u.v.a.
Kategorie: Film und Buch
Duisburg-Marxloh – hier gibt es die höchste Dichte an Brautmodenläden in Deutschland. Und auch den höchsten Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund. Von den ca. 17.300 Einwohnern des Stadtteils sind knapp 60% Zugewanderte oder Nachkommen von Migranten. Diese beiden Tatsachen verbinden Ayse Kalmaz und Marcel Kolvenbach in ihrem Dokumentarfilm „Dügün – Hochzeit auf Türkisch“. Ein Film, der keinen Skandal aufdecken, keine Probleme schildern und niemanden an den Pranger stellen will, sondern einfach nur den gelebten Alltag der Generation nach der Gastarbeitergeneration zeigt – das Ganze aufgehängt an Hochzeitsvorbereitungen. mehr
„Mali Blues“ erzählt die Geschichte von vier MusikerInnen aus dem westafrikanischen Mali, die mit ihrer Musik für einen toleranten Islam und ein Land in Frieden kämpfen. Der Hass und das Misstrauen, der in ihrem Land herrscht, seit radikale Islamisten im Norden des Landes die Sharia eingeführt haben, wollen die Künstler nicht hinnehmen. Mit der einzigen Waffe, die sie haben – ihren Instrumenten und ihren Stimmen – versuchen sie dagegen anzukämpfen.
Mali wird oft als die Wiege des Jazz und Blues gesehen, den schwarze Sklaven auf die Baumwollfelder Amerikas mitbrachten. Traditionelle Musik hält schon seit Jahrhunderten die Gesellschaft Malis zusammen. Doch seitdem Islamisten den Norden des Landes besetzten und eine radikale Form des Islams einführten, ist die Musik in Gefahr. Musiker wurden gefoltert und bedroht – sie fürchteten um ihr Leben und flohen aus der Region um Timbuktu und Kidal. Der Terror geht weiter bis heute und weitet sich auch auf das restliche Land aus, hunderte Bundeswehrsoldaten sind in Mali stationiert. Für sie gilt Mali als einer der gefährlichsten Auslandseinsätze weltweit.
Der Film stellt vier Musiker*innen vor, die mit ihrer Musik eine Botschaft der Versöhnung und der Toleranz verbreiten und für einen neuen Aufbruch in Afrika kämpfen.
mehr…