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Musik

Tutu Puoane begeisterte bei den Hildener Jazztagen

Tutu wer? Auch mir war der Name der Jazz-Sängerin bis zu ihrem Auftritt bei den 25. Hildener Jazztagen am 19. August kein Begriff. Dabei ist die Südafrikanerin seit langem eine der eindringlichsten Stimmen der zeitgenössischen Musikszene in den Benelux-Ländern.

In Pretoria geboren und aufgewachsen, studierte sie später Jazz-Vocals an der University of Cape Town, ehe sie 2002 nach Holland wechselte, um ihre Gesangsausbildung am Königlichen Conservatorium von Den Haag fortzusetzen. In Südafrika war sie zu diesem Zeitpunkt schon bekannt. 2004 gewann sie dort den renommierten Standard Bank Young Artist of the Year Award. Auch bei unseren Nachbarn in den Niederlanden und Belgien ist sie eine feste Größe in der Jazzszene.  Dort tourte sie vor Corona mit ihrem The Joni Mitchell Projekt, mit den einzigartigen Songs und Texten der kanadischen Sängerin, die sie auf eine persönliche Art und Weise interpretierte.

Für Hilden wählte sie nun ganz neue Songs aus. Das Publikum kam in den Genuss noch nicht veröffentlichter Kompositionen der Sängerin, in denen sie Gedichte der südafrikanischen Performance-Künstlerin und Aktivistin Lebogang Mashile vertont.

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Gesellschaft und Umwelt

Ein Jahr ohne „Zigeunersauce“: Rassismusdebatte und Markennamen

In einigen südamerikanischen Ländern verkaufte der Weltkonzern Nestlé 60 Jahre lang eine Kekssorte mit dem Namen „Negrita“. Der Konzern hat sich  im Zuge der Rassismus-Debatte von diesem Namen verabschiedet und vertreibt den Keks unter dem Namen „Chokita“. In Australien hat der Konzern seinen „Red Skin“ Lutscher in „Red Ripper“ umgetauft. In den USA musste Aunt Jemima gehen, die Jahrzehntelang mit Pfannekuchen assoziiert wurde, und der weltbekannte Uncle Ben’s Rice des Lebenmittelkonzerns Mars Inc. soll fortan nur noch Ben’s Rice oder Ben’s Original heißen.

„We have a responsibility to help end racial injustices. We’re listening to consumers, especially in the Black community, and our Associates. We don’t yet know what the exact changes or timing will be, but we will evolve Uncle Ben’s visual brand identity.“ schrieb die Firma auf ihrer Instagramseite

Auch in Deutschland ist die Debatte bei Markenherstellern inzwischen angekommen. Der Lebensmittelhersteller  Knorr, bekannt für Suppen und Soßen, hat vor knapp einem Jahr (im August 2020)  seine „Zigeunersauce“ , die seit über 100 Jahren einen festen Platz in deutschen Küchen hat, aus dem Sortiment genommen. Oder besser gesagt, umbenannt. Denn die Sauce gibt es noch. „Da der Begriff ‚Zigeunersauce‘ negativ interpretiert werden kann, haben wir entschieden, unserer Knorr Sauce einen neuen Namen zu geben“, sagte ein Firmensprecher damals. Weiter lesen auf DiasporaNRW.net

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Film und Buch

Neu restauriert: Mandabi, eine Geschichte über koloniale Kontinuitäten, Armut, Korruption

Der senegalesische Autor und Filmemacher Ousmane Sembène wird oft als Vater des afrikanischen Kinos bezeichnet. Sein Spielfilm MANDABI, der auf einer Kurzgeschichte Sembènes basiert, premierte 1968  bei den Filmfestspielen in Venedig und wurde mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet. Mandabi war der erste Film, der komplett in einer afrikanischen Sprache – Wolof -gedreht wurde und ist somit ein Meilenstein auf dem Weg zu Sembènes Traum von Kino von, über und für Afrikaner.

Der Film ist nun in einer restaurierten Fassung zu sehen und ist, über fünfzig Jahre nach seiner Premiere, immer noch aktuell.. Es geht im Film um eine Gesellschaft, die von Kolonialismus gezeichnet ist, und in der Korruption, Gier und Armut zum Alltag gehören. Das war 1968 so – und das ist in vielen afrikanischen Ländern auch 2021 nicht viel anders.

Protagonist der Geschichte ist der arbeitslose Ibrahima Dieng, (Makhouredia Gueye) der eines Tages eine Postanweisung in Höhe von 20.000 Francs von seinem Neffen, einem Straßenfeger in Paris, erhält. Zweitausend Francs soll Ibrahima für sich behalten, den Rest soll er für den Neffen aufbewahren. Doch die Nachricht über das viele Geld aus Paris verbreitet sich rasant und bald wollen alle – Familienmitglieder, Nachbarn und korrupte Beamten – ein Stück von Ibrahimas vermeintlichem Reichtum abbekommen. Doch ohne Ausweis und Geburtsurkunde kann Ibrahima den Check gar nicht einlösen. Der Film schildert seinen Weg durch den absurden und korrupten bürokratischen Dschungel Senegals. Eine Geschichte, die  genausogut in Nigeria, Ghana oder Kamerun spielen könnte.

Die DVD /BLU-ray enthält einige Extras, darunter Kommentare der Filmemacher Sama Gadjigo und Jason Silverman, ein Interview mit Alain Sembène, ein Gespräch mit dem Autor Boubacar Boris Diop und einiges mehr.

DVD erhältlich ab 24.06.2021, Sprachen Deutsch und Wolof mit deutschen Untertitel, Preis:  11,99€

(Warum sie bitte nicht über Amazon bestellen sollten erfahren Sie HIER)