Düsseldorf. Die Bühne ist karg – ein Kreis aus Holz, auf dessen Boden Sägespäne gestreut sind, dahinter ein Klavier und drumherum eine Handvoll Figuren. Der Schauplatz erinnert an eine Zirkusmanege.
Doch ein lustiges, circensisches Spektakel ist die neue Aufführung im Jungen Schauspielhaus nicht. Franz Molnárs „Liliom”, das am heutigen Samstag Premiere feiert, ist ein ernstes Stück, in dem es um die universellen Themen Liebe, Tod, und Erlösung geht.
„Die Bühne stellt einen zeitlosen Raum dar, man kann sie als Lebensrondell deuten”, erklärt Stefan Fischer-Fels, künstlerischer Leiter des Schauspielhauses nach der Probe. Durch das minimalistische Bild konzentriert sich der Zuschauer hauptsächlich auf Wort und Musik. Es sind die Texte, die die tragische Geschichte transportieren, in der gleich zu Beginn der junge Titelheld Liliom seinem Leben ein Ende setzt. Ein verpfuschtes Leben, gezeichnet von Schulden, Kriminalität und Gewalt, wie man im Laufe des Stückes erfährt. Nach außen der große Zampano, ist Liliom im Kern hilflos und verletzlich. Die Liebe seiner Freundin erwidert er mit Prügel. Doch seine Aggressivität ist nur Ausdruck der Ohnmacht, die durch sein Unvermögen sich mitzuteilen entsteht. Klavierklänge, atmosphärische Geräusche und Gemurmel sowie ein Chor begleiten die Handlung und dienen als innere Stimme des tragischen Helden.
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