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Film und Buch

„Eine Nacht in Helsinki“ von Miika Kaurismäki

Trauriger Männerfilm mit halbwegs Happy End

Der 1. Mai wird in Finnland groß gefeiert als Fest des Frühlings und der Studenten. Nicht aber in Corona-Zeiten. Die Kneipen sind geschlossen, die Straßen leer. Wirt Heikki sitzt allein in seiner Bar und trinkt seinen besten Wein, bis der Arzt Risto nach seiner Nachschicht reinschaut und ihm Gesellschaft leistet. Während Risto von seiner farblosen Ehe erzählt, gesellt sich ein dritter Mann, Jussi dazu. Er hat an diesem Morgen einen Mann getötet. Es kam in den Nachrichten. Doch bevor das Duo die Polizei ruft, erzählt Jussi seine Geschichte. Ist seine Tat die eines Retters oder eines Rächers? Bis zum Morgen reden die Männer in diesem Kammerstück über viele Themen – vom Abbau des Sozialstaates über Problemen in Brennpunktvierteln bis zu die Folgen der Pandemie. Am Ende geht es um die ganz großen, existenziellen Fragen über den Sinn des Lebens. Als die Nacht zu ende geht und der Tag anbricht  haben alle drei an Hoffnung gewonnen.

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Eine Nacht in Helsinki
Finnland 2021, Laufzeit: 90 Min., FSK 12
Regie: Mika Kaurismäki
Darsteller: Kari Heiskanen, Anu Sinisalo, Pertti Sveholm

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Film und Buch

Moleküle der Erinnerung – Venedig wie es niemand kennt

Andrea Segre wollte eigentlich eine Dokumentation über die Folgen des Tourismus und die Fluten in der Lagunenstadt drehen. Dann kam die Pandemie, die Touristen verließen die Stadt und Segre filmte das leere Venedig. Seine Bilder wechseln sich ab mit alten Super 8-Aufnahmen aus dem Fundus seines Vaters, der gebürtiger Venezianer war. Dazwischen lässt er Einheimische zu Wort kommen – Menschen, die sich keinen anderen Ort zum Leben vorstellen können, obwohl der Tourismus ihre Stadt zerstört. Zum ersten Mal haben auch sie die sonst überfüllten Kanäle, Straßen und Plätze für sich. Mehr

Moleküle der Erinnerung – Venedig wie es niemand kennt
Italien 2020, Laufzeit: 71 Min., FSK 0
Regie: Andrea Segre

 

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WWW – Wird wieder Weihnachten?

Es ist wieder die Jahreszeit für Glühwein und Zimtsterne, für Kerzen mit Tannenduft, für Jingle Bells und Santa Claus. Doch haben wir wirklich wieder Lust auf die Hektik, die alljährlich um diese Zeit damit einhergeht? Wie war das schön im letzten Jahr, als das Fest der Feste quasi gestrichen wurde. Keine Schlangen an den Kaufhauskassen, kein Gedrängel in den Fußgängerzonen, keine nervige Endlosdudelei von „Santa Baby“, „Jingle Bells“ oder „Winter Wonderland“ und auch nicht die Frage aller Fragen: „Was machen wir an Weihnachten? Zu deinen oder zu meinen Leuten?“ Nach Jahrzehnten, in denen wir uns eine Weihnachtshysterie angewöhnt haben, gab es 2020 zum ersten Mal wieder: „Stille Nacht!“ Rieselte auch der Schnee leise? Daran erinnere ich mich nicht mehr. Aber egal. Auch ohne White Christmas, wie war das entspannt!

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